Zu einem offenen Dialog lud die Landtagsabgeordnete der Grünen im Enzkreis, Stefanie Seemann, das Handwerk der Region am 26. Juli in die „Alte Feuerwache“ von Bäckermeister und Landesinnungsobermeister Martin Reinhardt nach Knittlingen ein. Grund dafür war der Besuch des handwerkspolitischen Sprechers der Grünen Fraktion im Landtag, Martin Grath, aus Heidenheim. Unter den Diskutanten fanden sich auch die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz aus Bretten sowie der Bundestagskandidat der Grünen für Karlsruhe-Land, Pascal Haggenmüller.
„Die Zukunft des Handwerks und die Versorgung im ländlichen Raum sind eng verwoben“, so Grath, selbst Bäckermeister. Dementsprechend spannte die Diskussion einen Bogen von fachpolitischen Themen mit den Vertretern der Kreishandwerkerschaft über Alltagserfahrungen der anwesenden Handwerker bis hin zu Verbraucherthemen, die speziell in ländlicheren Gebieten aufs Engste mit dem Handwerk vor Ort verknüpft sind. „Gutes Leben hat viel damit zu tun, wie wir produzieren und wie wir konsumieren und geht uns alle etwas an. Besonders in ländlich geprägten Regionen“, merkte Seemann an, die vor ihrem Soziologiestudium eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin absolviert hatte.
Vertreterinnen und Vertreter des Handwerks sind im Parlament leider unterrepräsentiert. Grath ist lediglich einer von zwei Handwerkern in dem 143 Abgeordnete zählenden Parlament. Bäckermeister Martin Grath konnte Einblicke in die Arbeitspraxis seiner Zunft und sein parlamentarisches Wirken geben. „Wie die meisten mittelständischen Betriebe, steht auch das Handwerk vor großen Herausforderungen, die mit dem Demographischen Wandel und im Zuge der Digitalisierung aufgeworfen werden“, so Grath. Andrea Schwarz ergänzte dazu abschließend: „Das Handwerk ist unerlässlich für unsere klimapolitischen Ziele. Der politische Beschluss ist eine Sache, für die Umsetzung der Sanierungen brauchen wir das Know-how und die Arbeitskraft der Betriebe vor Ort. Fehlender Nachwuchs bei Installateuren und Heizungsbauern hätten gesamtgesellschaftliche Konsequenzen, deshalb ist die Stärkung der dualen Ausbildung ist deshalb enorm wichtig.“