Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz begleitet Fahrer beim Abholen von Waren
Bretten (Günther Horn). Nein, es ist keine Wahlkampagne der Grünen, und sie hatte auch keine Wette bei „Wetten, dass …“ verloren. Der Besuch der Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz am Freitag beim Tafelladen Bretten kam aus vollem Herzen, wie sie selbst sagte. Sie kam, um sich als Abgeordnete der Grünen einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Mitarbeiter des Tafelladens zu verschaffen. Sie hielt nicht nur eine kleine Stippvisite ab. Schwarz verbrachte einen ganzen Tag beim Tafelladen. Sie begleitete die Fahrer ab 9 Uhr beim Abholen der Waren und machte sich ein Bild über den Verkauf der Waren an Bedürftige. „Durch meinen Besuch möchte ich die Tätigkeiten in einem Tafelladen kennenlernen. Für mich ist es wichtig, hinter die Kulissen zu schauen.“ Deshalb nimmt sich die Abgeordnete die Zeit, soziale Einrichtungen wie den Brettener Tafelladen zu besuchen. Schwarz weiter: „Hut ab vor allen, die hier arbeiten. Was wäre Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg ohne die vielen Ehrenamtlichen?“ Petra Brugger, stellvertretende Leiterin des Tafelladens, berichtet, dass abwechselnd über 35 Ehrenamtliche im Laden arbeiten. „Heute sind wir sogar zu acht im Laden. Vor allem freitags ist viel zu tun“. Otto Metz aus Wössingen, einer der ehrenamtlichen Fahrer, bringt die erste Ware um 10 Uhr. Jetzt beginnt die Arbeit im hinteren Teil des Ladens. Das Obst und Gemüse, das Brot und die vielen anderen Lebensmittel müssen begutachtet, aussortiert und in die Regale eingeräumt werden. Eine treue Helferin ist die 79-jährige Hildegard Mader aus Bretten. „Den Tafelladen hier gibt es seit elf Jahren und seit der ersten Stunde komme ich zweimal in der Woche.“ Achim Lechner von der Diakonie freut sich über den prominenten Besuch. Er sieht darin eine Würdigung der Arbeit seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter. Der Preis der Lebensmittel liege oft bei einem Drittel des regulären Preises oder darunter. Beim Tafelladen dürften nur Einkommensschwache einkaufen. Über 700 Personen aus Bretten und Umgebung hätten eine Einkaufsberechtigung. „Da viele von ihnen Familienangehörige haben, können wir davon ausgehen, dass durch unsere Einrichtung über 2 000 Personen unterstützt werden“, so Lechner. Andrea Schwarz zollt den Ehrenamtlichen während des Besuchs ihren Respekt und ermuntert sie weiterzumachen.
Badische Neueste Nachrichten | Brettener Nachrichten | BRETTEN | 07.10.2017