Brettener Nachrichten, Catrin Dederichs

MIT TROMMELKLÄNGEN und Tanz wurde am Montagabend eine Ausstellung über den ostafrikanischen Staat Burundi im Brettener Rathausfoyer eröffnet. Foto: cat

Eröffnung der Wanderausstellung „Amahoro Burundi“ im Brettener Rathaus

Ordentlich aufgereiht sitzen rund 40 Besucher auf ihren Stühlen im Foyer des Rathauses in Bretten – doch dann kommt Leben ins Haus: Von nebenan ertönen wilde Trommelschläge und schon tanzen zwei afrikanische Musiker in knallbunten Kleidern in den Raum. Kraftvoll gibt Boris Nzeyimana aus Karlsruhe mit seiner Trommel den Rhythmus vor, während sich die Freiburger Tänzerin Sheila Manirakiza im Takt zur Musik bewegt. Sofort sind die Zuschauer von der Lebensfreude der beiden angesteckt: Begeistert klatschen sie in die Hände oder lassen sich sogar mit auf die Tanzfläche ziehen. So manch ein Besucher stößt noch freiwillig hinzu. Bald schon ist der ganze Saal in die Kultur Afrikas entführt. „Amahoro Burundi“ heißt die Wanderausstellung, die am Montagabend mit diesem schwungvollen Einstieg eröffnet wurde. Initiiert ist sie von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ). Auf 15 großformatigen Tafeln zeigt sie die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in Burundi. So sind etwa Babys im Tragetuch, Frauen bei der Feldarbeit mit einfachen Hacken oder Straßenkinder zwischen leeren Containern zu sehen. Burundi ist ein kleiner Staat in Ostafrika mit 10,5 Millionen Einwohnern. Seit über 30 Jahren pflegt Baden-Württemberg partnerschaftliche Beziehungen mit der Republik, im Mai 2014 wurde die Landespartnerschaft offiziell besiegelt. „Es geht um eine entwicklungspolitische Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, betont Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz (Grüne). Genau darin sieht sie den Erfolg der SEZ begründet: „Denn wir können nicht mit unserer deutschen Selbstherrlichkeit in die afrikanischen Staaten gehen“, so Schwarz.  Oberbürgermeister Martin Wolff informiert über den Zweck der Ausstellung: „Damit soll das Leben der Menschen in Burundi vorgestellt werden“, sagt er. Dies sei ein „komplett anderes Leben“, stark geprägt von Tradition und Kultur. Zudem sei die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahre alt und die Arbeit bestehe hauptsächlich aus landwirtschaftlichen Tätigkeiten. Grundsätzliche Informationen über die  gesellschaftliche und politische Lage in Burundi liefert Astrid Saalbach von der SEZ: Derzeit gebe es „viele Proteste, weil der Präsident eine dritte Amtszeit durchgesetzt hat“. Viel mehr will sie jedoch nicht vorwegnehmen, stattdessen ermuntert sie die Gäste, sich mithilfe der Informationstafeln selbst ein Bild vom Leben der Menschen in Burundi zu machen.

Brettener Nachrichten vom 13.12.17, Catrin Dederichs

       

Informationen zur Ausstellung:

Die Ausstellung befindet sich im Foyer des Brettener Rathauses und kann während der normalen Öffnungszeiten des Rathauses vom 11. Dezember 2017 bis 4. Januar 2018 besichtigt werden.

Zwischen Baden-Württemberg und Burundi besteht seit den 1980er Jahren eine gewachsene Partnerschaft, die 2014 mit der Unterzeichnung durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann in eine förmliche Partnerschaftsvereinbarung mündete. Die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) hat daher die Wanderausstellung „Amahoro Burundi“ konzipiert, in der das ostafrikanische Land und seine Gesellschaftsstruktur eindrücklich präsentiert werden. Andrea Schwarz MdL aus Bretten und entwicklungspolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen, freut sich ganz besonders, dass es ihr gelungen ist, diese Ausstellung nun in Bretten präsentieren zu können und lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dazu ein, in die afrikanische Kultur einzutauchen und „ihr“ Partnerland kennenzulernen.