MdL Seemann: „Ökologische und faire Produkte haben positive Effekte auf den Artenschutz, die Böden und nicht zuletzt für die Menschen. Sie sind von großer Bedeutung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und gutes Leben im Enzkreis.“
Rund 50 interessierte Gäste durfte die Grüne Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann zu ihrer Veranstaltung „Fair essen – bio, regional und fair gehandelt“ begrüßen, die am Montag im vollbesetzen Veranstaltungsraum von Biobauer Horst Reiser in Straubenhardt stattfand.
„Wir sind im Enzkreis auf einem guten Weg. Das Bewusstsein über Fairen Handel und ökologische Erzeugung nimmt stetig zu. Als Bio-Musterregion werden wir in dieser Entwicklung vom Land gefördert. Es gibt jedoch weiterhin viel zu tun“, erklärt Seemann. Ziel der Veranstaltung sei es daher, gute Beispiele und Initiativen im Enzkreis kennenzulernen und über die Verflechtungen zwischen regionaler und globaler Wirtschaft zu reden, erklärte die Abgeordnete.
Die Brettener Abgeordnete Andrea Schwarz, entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion und Fachfrau für den Fairen Handel, stellte die Auswirkungen von Kaufentscheidungen in deutschen Supermärkten auf Umwelt und Wirtschaft, auch in weit entfernten Regionen der Welt heraus: „Obwohl der Anteil an fair gehandelten Produkten zunimmt, geben die Deutschen im Jahr nur rund 13 Euro für Fair Trade aus. Wenn man bedenkt, dass man Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern damit ein Auskommen ermöglicht, wäre ein höherer Anteil wünschenswert. Gute Produkte und gute Arbeit sollten angemessen entlohnt werden- bei uns und überall auf der Welt.“
Dem schloss sich Angela Gewiese, Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung als Koordinatorin der Steuerungsgruppe zum Fair-Trade-Landkreis an: „Gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern arbeiten wir daran, fair gehandelte Produkte im Enzkreis anbieten zu können und das Bewusstsein der Menschen für die globalen Zusammenhänge zu stärken. Mit unserer Kampagne ‚regio-bio-fair im Enzkreis‘ legen wir den Fokus verstärkt auf eine klimaschonende, regionale Erzeugung zu fairen Preisen.“
Biobauer Horst Reiser gewährte einen Einblick in seine Arbeit auf dem Hof und die Vermarktung seiner Produkte im eigenen Laden: „Wir bieten frische Produkte aus eigener Erzeugung an. Durch die Zusammenarbeit mit den Enzkreis Biobauern können wir unsere Produktpalette aus regionaler Erzeugung erweitern.“ Es sei zwar aufwändiger, als der Einkauf im Großmarkt, lohne sich jedoch allemal. „Die Entscheidung für ökologisch erzeugte Produkte schont unsere direkte Umwelt. Tiere und Pflanzen können gedeihen, Insekten finden Nahrung und alte Apfelsorten aus unserem Streuobstbestand können ihre Qualitäten unter Beweis stellen.“
Nach einer lebhaften Diskussion, konnten sich die Gäste im Anschluss selbst von der Qualität fair gehandelter und regionaler Produkte aus dem Enzkreis überzeugen.