Die Rheininsel Elisabethenwörth wird Teil des Integrierten Rheinprogramms und soll künftig einen zentralen Beitrag zum Hochwasserschutz am Oberrhein leisten. Die geplanten Maßnahmen entstanden auch unter großer Einbeziehung der Bevölkerung.
1982 setzten sich Deutschland und Frankreich mit dem Integrierten Rheinprogramm das Ziel, den Hochwasserschutz am Oberrhein voranzubringen. Insgesamt sollen dazu 13 Rückhalteräume zwischen Basel und Mannheim geschaffen werden. Der Raum Karlsruhe wird mit Elisabethenwört in Dettenheim, der Rheinschanzinsel in Philippsburg sowie dem Vorhaben in Rappenwört in Karlsruhe seinen Beitrag dazu leisten.
Andrea Schwarz, Abgeordnete aus dem Wahlkreis Bretten, freut sich über die Entscheidung des Umweltministeriums und des Regierungspräsidiums, die sogenannte „kleine Lösung“ zu favorisieren. „Wir haben über Jahre hinweg drei mögliche Lösungen diskutiert, wobei die Bürgerinitiative sich immer für die nun gewählte Variante ausgesprochen hat. Das bürgerschaftliche Engagement, die konstruktiven Vorschläge der Menschen, ist bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt worden. Die ‚kleine Lösung‘ mit der Dammrückverlegung ist aus Gründen des Naturschutzes, aus Kostengründen und im Sinne der Bürgerbeteiligung die beste Lösung, da bin ich mir sicher.“ Die ‚kleine Lösung‘ beinhaltet lediglich die Rückverlegung des Dammes zwischen der Rheininsel und dem Rußheimer Altrheinarm und erhält somit das den Bürgerinnen und Bürgern wichtige Biotop.
Der Anspruch an den Hochwasserschutz in Elisabethenwört ist klar formuliert: 12 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen muss die neue Maßnahme beitragen, um das Rheinprogramm vor Ort effektiv umzusetzen. „Das leistet auch die Dammrückverlegung, ein Polder ist dazu nicht notwendig“, so die Landtagsabgeordnete.
Besonders möchte Schwarz noch einmal die Einbindung der Bürgerschaft loben. „Die Bürgerbeteiligung hat uns hier einen ganzen Schritt voran gebracht“, sagte die grüne Abgeordnete stolz. „Die Menschen haben ein gutes Gefühl für die Balance zwischen Naturschutz und finanziellem Einsatz gezeigt.“ Gerade auch aus finanzieller Sicht sei die Dammrückverlegung die beste Variante, da sie mit rund 90 Mio. Euro Investitionskosten die kostengünstigste der drei großen Varianten sei. Die Variante mit einem gesteuerten Polder hätte wohl rund 120 Mio. Euro gekostet, eine Kombination aus Polder und Dammrückverlegung wohl 125 Mio. Euro. Ebenso große finanzielle Vorteile bietet diese Variante strukturell, da kaum technische Folgekosten entstünden. Nun beginnt das Planfeststellungsverfahren. Eine Fertigstellung aller 13 Standorte ist bis 2028 möglich.