Auf Einladung der grünen Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz fuhr eine Besuchergruppe aus dem Wahlkreis Bretten am Donnerstag, den 17. Oktober 2019 nach Stuttgart, um in die Welt des Landtags einzutauchen. Alle Teilnehmer*innen kamen aus Frau Schwarz‘ Heimatgemeinde Oberderdingen: Die Jahrgänge 1948/49 hatten sich entschlossen, „auf Klassenfahrt zum Landtag“ zu gehen. Begleitet wurden sie von den beiden Mitarbeiterinnen aus dem Brettener Wahlkreisbüro von Andrea Schwarz. Ein Derdinger Busunternehmen fuhr die Teilnehmenden bis vor die Tore des Landtags. Dort wurde die Gruppe vom Besucherdienst des Landtags in Empfang genommen und in die Abläufe des Hauses eingeführt. Mit Interesse vernahmen die Besucher*innen, dass die Abgeordneten während der Sitzungstage in Stuttgart nebenher oft andere Aufgaben wahrnehmen müssen und der Plenarsaal deshalb manchmal leer erscheint.
Die Besucher*innen hatten Gelegenheit, eine schulpolitische Debatte im Landtag zu verfolgen. „Schüler werden in Gemeinschaftsschulen individuell gefördert und lernen, sich selbst besser einzuschätzen. Sozialkompetenz wird in Gemeinschaftsschulen durch Inklusion und heterogene Klassen täglich gelebt und nicht theoretisch vermittelt“, berichtete die grüne Abgeordnete Andrea Schwarz im anschließenden Gespräch mit der Besuchergruppe. Man bewege sich derzeit in einem Spagat zwischen dem Erhalt kleiner Dorfschulen und der zuverlässigen Versorgung aller Schulen durch genügend Lehrkräfte, so Schwarz.
Die Besucher*innen stimmten mit der Landtagsabgeordneten darin überein, dass der ÖPNV die Mobilitätsform der Zukunft sei. Durch das Baden-Württemberg Ticket wurde das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereits günstiger, wie einige Besucher*innen erzählten.
Ein weiteres Gesprächsthema war das Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Die Initiative von „ProBiene“ schlägt seit Wochen hohe Wellen. Die Initiative sah vor, sehr enge Maßstäbe an die Landwirtschaft in Naturschutzgebieten zu legen. Nun haben sich die Initiator*innen des Volksbegehrens und die Landesregierung auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Mit dem Eckpunktepapier ist es gelungen, Artenvielfalt zu stärken und Naturschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verankern, so Schwarz.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen nahm die Gruppe an einer Führung durch das „Hotel Silber“ in Stuttgart teil. Über Jahrzehnte hinweg waren hier die Polizeibehörden der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus sowie der Nachkriegszeit untergebracht- nicht gerade leichte Kost. So verließ man etwas nachdenklich die geschichtsträchtige Gedenkstätte im Bewusstsein um den Wert der demokratischen Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.