Sommertour 2018 – 3. Tag – Andrea Schwarz MdL besucht depot 25 in Kraichtal-Menzingen
Viel zu schade zum Wegwerfen sind all die liebevoll sortierten und gegen geringe Beträge erhältlichen Kleidungsstücke, die das depot 25 in Kraichtal-Menzingen präsentiert. Seit nunmehr fast drei Jahren gibt es diese Einrichtung, in der seit geraumer Zeit alle Menschen einkaufen können. Entstanden ist dieser Second-Hand-Shop mit dem Sammeln von Kleidung und anderen Sachspenden für die in Kraichtal angekommenen Geflüchteten. Die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wollten es aber nicht bei dieser temporären Aktion belassen, sondern wollten ein dauerhaftes Angebot schaffen, das nicht nur Bedürftigen eine Möglichkeit bietet, günstig einzukaufen. Genauso wichtig ist den Mitgliedern vom Verein Kraichtal hilft e.V. ebenso der Gedanke der Nachhaltigkeit. „Wir möchten ein Bewusstsein dafür wecken, dass Kleidung bis zum Ende ihrer Lebensdauer getragen werden kann“ betonte Elke Becker, die Andrea Schwarz MdL bei deren Besuch im depot 25 durch die Räume führte. Diese zeigte sich bei ihrem Rundgang beeindruckt von der großen Auswahl und guten Qualität des Angebotenen, wo von der Strampelhose bis zum Etuikleid wirklich alle etwas Passendes finden können.
„Ich bin ein totaler Fan von Second-Hand“ betonte Andrea Schwarz. Auch sie kauft aus Überzeugung gerne Gebrauchtes, um Ressourcen zu sparen und kritisiert das Überangebot an Billigklamotten, die oft nur einmal getragen würden. „Ich denke, wir sind uns beim Kauf von Kleidung gar nicht bewusst, welch ökologische Schäden angerichtet werden können. Wenn man bedenkt, dass für eine Jeans 8000 Liter Wasser benötigt werden, kann man sich auch erklären, weshalb der Aralsee, einst das viertgrößte Binnengewässer der Welt, durch den Baumwollanbau versandete und versalzte. Das gesamte Ökosystem der Region wurde zerstört und mehr als 200 Tier-und Pflanzenarten verschwanden. Auch werden beim Baumwollanbau Insektizide, Pestizide und Fungizide in großem Maß verwendet, ganz zu schweigen von den Umweltgiften, die bei der Textilherstellung verwendet werden und oftmals ungefiltert in Flüsse und Seen geleitet werden. Neben all diesen Aspekten gibt es aber auch die soziale Komponente: die Näherinnen arbeiten unter ausbeuterischen Bedingungen. All das unterstützen wir mit dem Kauf von Billigkleidung“, so die Abgeordnete.
Mächtig Leben in den Laden kam mit einer Gruppe junger Mädchen, die auf dem benachbarten Ponyhof auf einer Ferienfreizeit waren. Sie hielten Ausschau nach geeigneten Outfits für eine abendliche Modeschau und wurden schnell fündig. Bei Erfrischungen und syrischem Gebäck erfuhr Andrea Schwarz von den geplanten Aktionen zum dreijährigen Jubiläum, das der Helferkreis gemeinsam mit dem örtlichen Weltladen im Oktober unter dem Motto „Fair Trade – Fair Fashion“ veranstaltet. Extra dafür wurden Gemüsebeutel aus Gardinenstoff genäht. Ein Exemplar erhielt die grüne Landtagsabgeordnete als Geschenk. „Das ist eine Superidee“, zeigte sich Andrea Schwarz begeistert über diese und viele andere pfiffige Eigenkreationen des Teams um Elke Becker, und lobte deren vorbildliches Engagement für Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfgesellschaft. Näher informieren über das depot 25 kann man sich unter www.kraichtal-hilft.de.