Theater macht Schule: Mit dem Projekt der sogenannten „Klassenzimmerstücke“ hat die Badische Landesbühne schon seit Langem ein Format aufgegriffen und weiterentwickelt, das Schülerinnen und Schülern unmittelbare Theatererfahrungen im schulischen Lernraum ermöglicht. Die grüne Landtagsfraktion hat sich dafür eingesetzt, dass dieses Projekt unter dem Titel „100 Klassenzimmer“ vom Land mit insgesamt 76.000 Euro finanziell unterstützt wird und von den drei Landesbühnen in Bruchsal, Esslingen und Tübingen in die Fläche getragen werden kann. Manfred Kern, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt dazu: „Die Landesbühnen bespielen mit ihrem Programm nicht nur die Sitzkommune, sondern auch die umliegende Region und tragen so dazu bei, dass es überall im Land wohnortnahe Theaterangebote gibt.“
Carsten Ramm, der Intendant der Badischen Landesbühne, ergänzt: „Das ist eine tolle Sache und wird von uns schon seit Jahren in der Fläche gemacht. Damit wird die Hemmschwelle vor Theater gesenkt, da wir die Schüler direkt in ihrer gewohnten Umgebung abholen und auch Nachbesprechungen in den Klassen machen. Diesen Zuschuss sollte man dauerhaft für Klassenzimmervorstellungen den drei Landesbühnen zur Verfügung stellen.“
Die Klassenzimmerstücke funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Zwei Schauspieler kommen in den Unterricht und machen dort Theater. Die Mittel, die sie dabei nutzen, sind die des „alten“ Theaters: Das Erzählen, die spielerische Fiktion, das Fantasieren. Klassenräume verwandeln sich in andere Welten. Dabei wird die jugendliche Lebenswirklichkeit aufgegriffen und auch anhand alter Stücke wie Goethes Werther beschrieben.
Manfred Kern, ist überzeugt, „dass kulturelle Bildung vor Ort in der direkten Zusammenarbeit der Schulen und Kulturinstitutionen am besten gelingt. Wir sehen die Landesbühnen in als ideale Partner für diese Aufgaben. Ihre theaterpädagogischen Angebote leisten kulturelle Basisarbeit im ganzen Land.“
Andrea Schwarz, regionale Wahlkreisabgeordnete aus Bretten ergänzt: „Das Landestheater in Bruchsal bietet seit vielen Jahren Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit, im Theater ihre Kreativität und Wahrnehmung zu schulen. Damit ist sie eine der wichtigen außerschulischen Bildungseinrichtungen in der Stadt und der Region.“
Wegen ihrer besonderen Aufgabenstellung werden die Landestheater überwiegend vom Land finanziert, nämlich mit rund 70 Prozent des Gesamtbudgets; der Rest wird von kommunaler Seite aufgebracht.