Blühende Landschaften

Am 9. März war ich bei der Veranstaltung “Blühende Landschaften” in Weinbarten. Frau Marianne Lother von den BNN hat darüber wie folgt berichtet:

Weingarten (ml). Die schlechte Nachricht zuerst: Die bundesweite Insektenpopulation ist in den letzten Jahren um 80 Prozent zurückgegangen. Die gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun, selbst im kleinsten Blumenkasten. In einem interessanten und aufschlussreichen Vortrag zeigte Silvia Unger vom Netzwerk „Blühende Landschaften“ auf Einladung der Grünen Liste Weingarten Wege auf, die Artenvielfalt zu unterstützen. Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Andrea Schwarz, sah in ihrem Grußwort die grundlegende Ursache für den Rückgang der Biodiversität letztlich in unserer Lebensweise. Monokulturen, Pflanzenschutz und Biogasanlagen seien Stichworte, die hier in Zusammenhang stünden. Sie rief dazu auf, diesem Kreislauf „kreativ gegenzusteuern“.  Bienen, Wildbienen und andere Bestäuber waren in Silvia Ungers Vortrag der Ausgangspunkt. Ganze Bienenvölker sterben aufgrund verschiedener Ursachen, eine gravierende sei der Nahrungsmangel liege. Ohne Bienen keine Bestäubung und kein Ertrag. Die Zwänge, der die Landwirtschaft unterworfen sei, sah sie Referentin durchaus. Billige Lebensmittelpreise erfordern eine intensive Erzeugung, Termine lassen keine Zeit für bedarfsgerechte Mahd. Die wichtigste Rückzugsfläche für Tiere aller Art seien Stilllegungsflächen. Hier müsse die Politik mit Unterstützung der Landwirte ansetzen. Blühstreifen zwischen zwei Feldern seien beispielsweise sinnvoll. Die Aussaat von Zwischenfrüchten dagegen nur bedingt, denn Bienen sollten nach der Ernte im Herbst nicht mehr aktiv werden, sondern Ruhe halten. Gartenbesitzern empfahl sie, die Vorgärten nicht in Steinlandschaften zu verwandeln. Das sei Berufstätigkeit und Zeitmangel geschuldet, aber Wildstauden machten ebenfalls keine Arbeit und gäben der Natur sehr viel mehr. Konkrete Empfehlungen hierfür seien unter www.hortus-insectorum.de zu finden. Die beliebten Geranien in Fensterkästen seien leider nur für ein einziges Insekt interessant und ansonsten wertlos. Besser sei, entsprechende Saatmischungen für Balkonkästen zu verwenden, die im Fachhandel erworben oder über das Netzwerk www.bluehende-landschaften.de bestellt werden können. Für öffentliche Flächen und Straßenbegleitgrün gelte dasselbe: „Blumenwiese“ mit Wildblumen und Gräsern statt Zierpflanzen und kurz geschnittenem Rasen. Die zahlreichen Zuhörer dankten der Referentin, dass sie alle Aspekte angesprochen habe und trugen mit Fragen und Anregungen zu einem lebhaften Austausch bei.