v.l.n.r.: Andrea Schwarz MdL, Karl-Heinz Kempf, Geschäftsführer der KAWE GmbH, Herbert Fürstenberger, Gemeinderat für Bündnis90/Die Grünen in Kraichtal, Georg Schindl, Teamvorstand des Kraichtaler Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen bei der Besichtigung der KAWE GmbH in Kraichtal-Oberöwisheim.

v.l.n.r.: Andrea Schwarz MdL, Karl-Heinz Kempf, Geschäftsführer der KAWE GmbH, Herbert Fürstenberger, Gemeinderat für Bündnis90/Die Grünen in Kraichtal, Georg Schindl, Teamvorstand des Kraichtaler Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen bei der Besichtigung der KAWE GmbH in Kraichtal-Oberöwisheim.

Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz MdL besucht Gemeinde Kraichtal

Einen ganzen Tag besuchte die Grünen-Abgeordnete Andrea Schwarz MdL die Stadt Kraichtal, die im Nordosten des Wahlkreises Bretten liegt. „Es ist mein Anspruch an mich, so oft wie möglich Kommunen zu besuchen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, um die Sorgen und Nöte, aber auch Kritik und Anregungen aufzunehmen.“

Begleitet von Herbert Fürstenberger, grüner Gemeinderat in Kraichtal, Georg Scheidl, Vorsitzender des Grünen Ortsverbandes Kraichtal, und ihrer Wahlkreismitarbeiterin Laura Paffrath besuchte Schwarz am Montag, den 12. März 2018 Kraichtaler Betriebe, traf den Bürgermeister Ulrich Hintermayer, nahm sich in der Bürgersprechstunde den Sorgen und Problemen der Kraichtaler an und tauschte sich mit dem grünen Ortsverband in Kraichtal aus.

Der Gemeindetag begann mit einem Besuch bei der Frank GmbH in Kraichtal Neuenbürg. Die Familie Frank hatte Schwarz dazu eingeladen, Ihren Betreib kennenzulernen und führte sie nun über das Gelände. Neben der Landwirtschaft stellen die Franks Rindenmulch, Hackschnitzel und Kompost her. Außerdem dient ihr Gelände als Wertstoffhof für die Stadt Kraichtal. Bürgerinnen und Bürger können dort unter anderem Altpapier, Grünschnitt und Altholz abgeben. Besonders wichtig war es Schwarz zu erfahren, woher das zu Hackschnitzeln verarbeitete Holz kommt, wie streng von außen angekauftes Material wie Holz, Rinde und Grünschnitt kontrolliert würde und wie die Familie ihren Ackerbau betreibe. So freute sie sich über die Erkenntnis von Günter Frank, dass kleinparzellige Felder mit Blüh- und Baumstreifen eine höhere Artenvielfalt und somit auch positive Auswirkungen auf das Gedeihen der Feldfrüchte habe. Bei Themen wie Einsatz von Glyphosat und anderen Spritzmitteln machte sie dagegen deutlich, dass sie sich wünsche, der Betrieb würde schnell auf umweltfreundliche Alternativen umsteigen.

Nach einem Tässchen Kaffee und fünf Minuten Aufwärmzeit ging es weiter nach Kraichtal-Oberöwisheim, zur KAWE GmbH, einem holzverarbeitenden Industrieunternehmen, das im Garten- und Landschaftsbau, sowie der Terrassengestaltung tätig ist. Dort wurde man bereits von Karl-Heinz Kempf, einem der beiden Geschäftsführer des Unternehmens, empfangen. Gemeinsam mit seinem Bruder Harald Kempf führt er die KAWE GmbH bereits in der dritten Generation. Er berichtete den interessiert lauschenden Grünen über die Geschichte und Entwicklung des Unternehmens, stellte seine Produkte vor, erklärte die Unterschiede der unterschiedlichen verarbeiteten Hölzer und führte durch die Werkstätte und über das Firmengelände. Auch hier erkundigte sich Schwarz besonders nach den Umweltstandards, welche Farben eingesetzt werden, woher die verarbeiteten Hölzer kommen. Erstaunt zeigte sie sich darüber, dass die von Herrn Kempf selbst bevorzugte und gepriesene Biofarblinie nur von etwa 20% der Kunden nachgefragt werde, trotz des kaum höheren Preises als die konventionellen Farben und Lacke. „Wie kann es sein, dass sich Menschen so wenig sensibel zeigen. Es darf einem doch nicht egal sein, welche Luft man in seinen eigenen Räumen atmet.“ Man hätte sich noch über vieles unterhalten können, doch der nächste Termin wartete bereits.

In Kraichtal-Münzesheim stand nun ein Besuch bei der Brennerei Weber an. Peter und Beate Weber führen diese in ihrer Freizeit. Ihr Ziel ist es, durch den Betrieb der Brennerei nicht nur eine alte Tradition aufrecht zu erhalten, sondern vor allem auch dazu beizutragen, die für den Kraichgau so typische Kulturlandschaft, mit ihren Streuobstwiesen, zu bewahren. So bewirtschaften sie ihr Streuobstwiesen ausschließlich ökologisch und verzichten auf jeglichen Einsatz von Spritzmitteln und Kunstdünger. Seit 2014 haben sie eigene Bienenvölker, die die Bestäubung übernehmen. Hier hatte das Ehepaar traurige Entwicklungen zu berichten. Bereits im letzten Jahr und aller Voraussicht nach auch 2018 habe man über den Winter Bienenvölker verloren. Das Bienensterben bereite ihnen große Sorgen und bringe sie zur Überzeugung, dass es dringend strengere Regeln in der Landwirtschaft brauche. Flurbereinigungen nehmen den Tieren ihren Lebensraum und Insektizide und Herbizide machen unsere Honig- und Wildbienen krank. Auch wenn noch großer Forschungsbedarf herrscht, so ist mittlerweile doch klar, dass einige Pestizidwirkstoffen aus der Klasse der Neonicotinoide eine schädliche Wirkung auf Bienen haben und zu ihrem Schwund beitragen. Man wisse, dass man die Welt nicht ändern könne, so Beate Weber, doch man wolle zumindest im Rahmen seiner Möglichkeiten verantwortungsbewusst und nachhaltig handeln. Ein weiterer Grund ihre Freizeit mit der Brennerei und allem was dazugehört zu verbringen: Vorbild für andere sein und für Themen wie ökologischer Obstanbau, Erhalt der Streuobstwiesen, Bienenschutz zu sensibilisieren. Schwarz zeigte sich beeindruckt: „Würde jeder in seinem persönlichen Umfeld so viel Verantwortung übernehmen, wie es die Webers tun, dann wäre diese Welt sehr viel besser.“

Und weiter ging es, zum Gespräch mit Bürgermeister Ulrich Hintermayer. Man sprach über die Themen des Tages: Landwirtschaft, Blühstreifen, Artenvielfalt und Biodiversität. Schwarz wünschte sich in diesen Bereichen noch mehr Einsatz von der Gemeinde Kraichtal und informierte den Bürgermeister, dass das Land viel Geld für Förderungen investiere, die nur abgerufen werden müssen. Außerdem ging es um das Naturdenkmal Lößwand am östlichen Ortseingang von Unteröwisheim. Vielen Bürgern sei die karge Lößwand seit Jahren ein Dorn im Auge, berichtete Hintermayer, und bat die Abgeordnete sowie die Kraichtaler Grünen um Hilfe für mehr Akzeptanz und Verständnis für die Mauer, in Form von positiver Öffentlichkeits- und Informationsarbeit. Schwarz, Fürstenberger und Scheidl waren sich darin einig, dass vielen Leuten die besondere Bedeutung, ja die Einmaligkeit der Lösswände für die Erhaltung der Artenvielfalt nicht bewusst sei, und dass dieses Bewusstsein geschaffen werden müsse.

In der anschließenden Bürgersprechstunde empfing Schwarz Bürgerinnen und Bürger aus Kraichtal zu Einzelgesprächen. Zahlreiche sozial- und umweltpolitische Themen prägten den Austausch mit den Kraichtalern und Kraichtalerinnen. Alle Sprechstundenteilnehmer und -teilnehmerinnen lobten das Angebot des persönlichen Gesprächs und wünschten sich mehr solcher Möglichkeiten, mit den Politikern direkt in den Austausch treten zu können. Schwarz freute sich über das Interesse und den Mut der Leute, diese Gelegenheiten, direkt mit den Politikvertretern ins Gespräch zu kommen und Anliegen sowie Missstände vortragen zu können, auch zu nutzten.

Den Abend beendete Schwarz mit der Teilnahme am Treffen des grünen Ortsverbandes Kraichtal, wo man sich über aktuelle Debatten wie Kitagebühren und Frauenrechte, sowie über die Themen des Tages austauschte.

Andrea Schwarz MdL lässt sich von den Franks und Mitarbeiter das Betriebsgelände der Frank GmbH zeigen und die Herstellung von Kompost erklären. Angeregt unterhält sich Andrea Schwarz MdL mit Günther und Jochen Frank von der Frank Landwirtschaft und GmbH, welche sie im Rahmen ihres Gemeindetags in Kraichtal besichtigte. Karl-Heinz Kempf, Geschäftsführer der KAWE GmbH erläutert Andrea Schwarz MdL, ihrer Mitarbeiterin Laura Paffrath sowie Georg Scheidl, Teamvorstand des Ortsverbandes Kraichtal von Bündnis 90/Die Grünen das Verfahren des Digitaldrucks auf Holz.