Andrea Schwarz, direkte Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bretten (mitte) mit Dr. Gesine Klein, zuständig für Wissenschaft und Zulassung, politische Arbeit und europapolitische Stimme der DHU und Dr. Heiko Hentrich, Leiter des Teams Arzneipflanzenkulturen in der DHU vor dem Schwabe-/DHU-Besucherzentrum Terra Medica.

Andrea Schwarz, direkte Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bretten (mitte) mit Dr. Gesine Klein, zuständig für Wissenschaft und Zulassung, politische Arbeit und europapolitische Stimme der DHU und Dr. Heiko Hentrich, Leiter des Teams Arzneipflanzenkulturen in der DHU vor dem Schwabe-/DHU-Besucherzentrum Terra Medica.

Eintauchen in die wunderbare Welt der Arzneipflanzen

Andrea Schwarz MdL zu Besuch bei der Terra Medica

Stutensee-Staffort. Eine kleine Gruppe von Grünen-Abgeordneten sowie Grünen-Gemeinderätinnen und -räten sammelt sich vor dem Besucherzentrum der Terra Medica in Stutensee-Staffort; man wartet auf den Beginn der Führung durch die Welt der Arzneipflanzen der DHU.

Im Rahmen ihrer Wahlkreis-Sommertour hatte sich die direkte Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Bretten, Andrea Schwarz, für eine Besichtigung der Anbauflächen interessiert und neben ihrem Kollegen im Bundestag, Danyal Bayaz MdB, weitere interessierte politisch Aktive aus ihren Wahlkreisgemeinden eingeladen. „Die Arbeits- und Anbauweise der Terra Medica interessiert mich schon lange“, erzählt Schwarz, „ich freue mich sehr, dass ich nun die Gelegenheit bekomme, mir alles anzuschauen“.

Dr. Heiko Hentrich und Frau Dr. Gesine Klein von der DHU, die die Gruppe betreuen, geben schmunzelnd zu, selbst glücklich über die heutige Führung zu sein. Sie beschert ihnen einen Vormittag inmitten von Vogelgezwitscher und Bienensummen in der grünen Oase Terra Medica, anstatt in ihren Büros in Karlsruhe sitzen zu müssen.

Das ca. 11 Hektar große Gelände mutet paradiesisch an. Es grünt und blüht und man sieht, mit wie viel Liebe hier gegärtnert wird. Pestizide verwende man hier nie, durch intelligente Anbauweisen könne man darauf verzichten, wie Klein und Hentrich erklären. So wird beispielsweise ein und die selbe Pflanze an mehreren Stellen auf dem Gebiet angebaut. Ist eine Stelle befallen und gefährdet die Ernte, so besteht die Chance, dass die anderen Stellen gesund bleiben. Des Weiteren legt man hier viel Wert auf Kreislaufwirtschaft. Das Beikraut, so wird hier Unkraut mit einem positiveren Namen benannt, wird entfernt und zum Schutz des Bodens rund um andere Pflanzen aufgebracht. Zum Düngen wird eigener Kompost aus Grünschnitt verwendet. Und auch Strom wird durch die eigenen Solar Panels auf dem Dach selbst erzeugt.

Über 600 Pflanzenarten wachsen hier, bevor sie dann zu Urtinkturen und weiter zu verschiedenen Arzneimitteln wie Globuli, Salben, Cremes oder Tabletten verarbeitet werden. Angebaut werden Pflanzen, die unter den hier herrschenden klimatischen Bedingungen wachsen können. Dies macht einen Großteil der verarbeiteten Pflanzen der DHU aus. Nur wenige Pflanzen können nicht selbst angebaut werden, wie zum Beispiel die berühmte Arnica Montana.

Die Pflanzen werden aus eigenem Saatgut gezogen. „Somit können wir sicherstellen, dass die Samen nicht von hochgezüchteten Hybridsorten stammen“, erklärt Hentrich, promovierte Biologe und Tropenbotaniker, und Leiter des Teams Arzneipflanzenkulturen in der DHU. In Spitzenjahren werden mit den Samen bis zu 200.000 Jungpflanzen im Gewächshaus angezogen.

„Eine Besonderheit der homöopathischen Arzneimittel ist, dass für ihre Herstellung zu 90 % frische Pflanzen verwendet werden und nur 10 % getrocknete, sogenannte Drogen“, erklärt Dr. Gesine Klein, zuständig für Wissenschaft und Zulassung, politische Arbeit und europapolitische Stimme der DHU. Was von den Pflanzen verwendet wird, ist ganz unterschiedlich. Blütenblätter, Rinde, Wurzeln, Früchte – es kommt ganz individuell auf Pflanze und Arznei an.

Im Laufe des ca. zweistündigen Rundgangs über das Gelände der Arzneipflanzenkulturen lernen die Abgeordneten und ihre Begleiterinnen und Begleiter viel über die Wirkung der verschiedenen Pflanzen und über das Prinzip der Homöopathie „Ähnliches heilt Ähnliches“. Daraus entstand auch das Wort Homöopathie: es ist eine Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern Homoion (für “ähnlich”) und Pathos (für “Leiden”). Die Homöopathie ist eine völlig eigenständige Therapieform und arbeitet mit Einzelarzneien, die am gesunden Menschen geprüft sind und nach der Ähnlichkeitsregel in potenzierter Form verordnet werden. Beispielsweise wird Kaffee, der bei einem gesunden Menschen wachmachend und aufputschend wirkt, als homöopathisches Mittel „Coffea“ bei einem kranken Menschen zur Beruhigung, bei verschiedenen Zuständen innerer Unruhe wie Schlaflosigkeit oder nervösem Herzklopfen eingesetzt.

Neben der Pflanzen ist der Terra Medica auch die Tierwelt auf dem Gelände sehr wichtig. Man strebe eine Zählung der Insekten und Vogelwelt der Terra Medica an, berichtet Heiko Hentrich und erhält sofort die Zusage der Abgeordneten Schwarz und Bayaz, sich um Kontakte und Möglichkeiten, dies umzusetzen, zu kümmern.

Wieder zurück, vor dem Besucherzentrum, sind sich Schwarz und Bayaz einig: „Die Terra Medica produziert nicht nur gesunde Grundlagen für eine alternative Medizin, sie ist auch ein Segen für die Artenvielfalt in dieser Region. Sie bietet einen unbelasteten Lebensraum für Vögel, Insekten und Bodenkleintiere.“ Dass die Pflanzen, die hier wachsen, heilend wirken, das kann man sich nach dem Rundgang erstrecht bestens vorstellen.

 

Andrea Schwarz MdL und Danyal Bayaz MdB im Gewächshaus der Terra Medica in Stutensee-Staffort. Um sicherstellen zu können, dass die Samen nicht von hochgezüchteten Hybridsorten stammen, werden die Pflanzen aus eigenem Saatgut gezogen. Dr. Heiko Hentrich, Leiter des Teams Arzneipflanzenkulturen in der DHU, erklärt Andrea Schwarz MdL wie die Samen gesäät und die Jungpflanzen in der Terra Medica gezogen werden - vom Gewächshaus, über das Kühlhaus, bis sie dann ins Freie gepflanzt werden können. Herr Geißler bei seiner täglichen Arbeit im Gewächshaus und auf dem Gelände der Terra Medica. Dr. Heiko Hentrich erklärt der interessierten Gruppe rund um Andrea Schwarz MdL und Danyal Bayaz MdB wie die Ananas wächst, und für welche homöopathischen Mittel sie verwendet werden kann. Beim Rundgang über das Gelände der Terra Medica erklärt Dr. Heiko Hentrich Andrea Schwarz MdL und ihren Begeiterinnen und Begleitern viel über die nachhaltige und ökologische Anbauweise der Terra Medica, die verschiedenen Pflanzen und ihre Verwendung in der Herstellung homöopathischer Arzneimittel. Dr. Heiko Hentrich (links) im Gespräch mit Andrea Schwarz MdL und Danyal Bayaz MdB. Blick auf das 2014 eingeweihte Schwabe- / DHU-Besucherzentrum Terra Medica. Die Arzneipflanzen sind in schmalen Streifen und an verschiedenen Stellen auf dem Geläne angebaute, um falls es zum Schädlingsbefall kommen sollte, den Schaden gering halten zu können. Danyal Bayaz MdB und Andrea Schwarz MdL freuen sich über ihre Lavendel und Ginkopflanze, die sie zum Abschied von der Terra Medica geschenkt bekommen. Dr. Gesine Klein (rechts) berichtet in einer Power-Point-Präsentation im neuen Schwabe- / DHU-Besucherzentrum Terra Medica über die Geschichte der DHU/Terra Medica und der Homöopathie. Andrea Schwarz MdL (links) im Gespräch mit Dr. Gesine Klein. Sie ist in der DHU nicht nur für Wissenschaft und Zulassung, sondern auch für den politischen Austausch zuständig.