Neue Fördergrundsätze des Landes für Bahnreaktivierung: Die Zabergäubahn rückt wieder ein Stück näher.

Am 1. Februar 2021 stellte das grüngeführte Verkehrsministerium in Stuttgart neue Fördergrundsätze für die Machbarkeitsstudien zu Bahnstrecken-Reaktivierungen vor. Das sind gute Nachrichten für die anstehenden Untersuchungen zur Westanbindung der Zabergäubahn. Die Landkreise Karlsruhe, Enzkreis und Heilbronn können damit eine Landesförderung für die vorgesehene Korridorstudie und die notwendigen Erhebungen zu den Fahrgastpotentialen erwarten. „Damit kommt der Raum Bretten-Oberderdingen-Sternenfels in seinen Bestrebungen zu einer durchgängigen Zabergäubahn Bretten – Lauffen/Neckar wieder ein gutes Stück voran“ unterstreicht Andrea Schwarz MdL. 

Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, den öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Viele der zwischen 1960 und 1990 stillgelegten Strecken haben heute hingegen wiederum ein hohes Fahrgastpotenzial. In einer Potenzialuntersuchung haben insgesamt 30 Strecken ein relevantes Fahrgastpotenzial gezeigt. Um die Planungen nun möglichst schnell voranzubringen, unterstützt Baden-Württemberg Reaktivierungen mit Förderung von qualifizierten Machbarkeitsstudien.

Das Land übernimmt bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten der Machbarkeitsstudien. Zuwendungsempfänger können Stadt- und Landkreise sein, aber auch Städte und Gemeinden. Damit können im Zuge der Westanbindung für die vorgesehenen Ortsdurchfahrungen in Knittlingen, Oberderdingen und Kürnbach auch die städtebaulichen Planungen gefördert werden. Dies entlastet die Gemeinden erheblich. „Wenn die Zabergäubahn von Lauffen am Neckar bis Zaberfeld vom Landkreis Heilbronn erstmal in Gang gebracht ist, werden mit der neuen Förderung die finanziellen Hürden einer Westanbindung über Sternenfels, Kürnbach, Oberderdingen und Knittlingen nach Bretten stark abgesenkt“, so Andrea Schwarz MdL aus dem Wahlkreis Bretten. „Der politische Wille ist da. Nun geht es darum, zunächst Fakten zwischen Zaberfeld und Lauffen zu schaffen, damit die politischen Akteure der Westanbindung anschließend gemeinsam starten können.“ Die Reaktivierung der in den 90er Jahren stillgelegten Zabergäubahn hat es bei der Potenzialanalyse in die engere Auswahl geschafft. Der Landkreis Heilbronn ist gewillt, die bereits vorliegende Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bestandsstrecke umzusetzen.