Gute Arbeit für alle – die grüne Perspektive auf Arbeitsmarktpolitik

Am vergangenen Dienstag traf sich Andrea Schwarz mit der Sprecherin für Arbeitnehmer*innenrechte und Arbeitsmarktpolitik der grünen Bundestagsfraktion, Beate Müller-Gemmeke MdB zum digitalen Austausch. Zur Sprache kamen die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt, aber auch, dass die Corona-Krise lange bestehende Missstände wie das Beschäftigungsverhältnis in der Fleischindustrie in den Fokus der Gesellschaft rückt.

„Die Krise wirkt wie ein Brennglas, sie macht die Bruchstellen und Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft sichtbar“, so Müller-Gemmeke. Obwohl die Kurzarbeit prinzipiell ein gutes Instrument sei, um wirtschaftliche Engpässe zu überwinden ist das Kurzarbeitergeld an vielen Stellen zu niedrig, um davon wirklich leben zu können. „Wir sind eines der reichsten Industrieländer mit entsprechend gut bezahlten Beschäftigten auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite haben wir einen der niedrigsten Mindestlöhne in der gesamten EU. Der Mindestlohn muss deutlich rauf“, so Müller-Gemmeke. Sie kritisiert auch den Missbrauch von Werksverträgen und fordert die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung.

Dass die Gesundheitsberufe deutlich aufgewertet werden müssen, sei ebenfalls bereits vor der Pandemie bekannt gewesen, aber nun neu in den Fokus gerückt.  Zu einer Stärkung des Gesundheitssektors gehöre für die Abgeordneten die Stärkung der Tarifbindung und der Gewerkschaften, die Weiterqualifizierung von Hilfskräften, Wiedereinstiegsprogramme für Berufsaussteiger*innen und eine tarifliche Bezahlung in der Pflege. „Im Land setzen treiben wir die Akademisierung der Pflegekräfte voran. Damit setzen wir den Grundstein für gute und selbstständige Pflegearbeit sowie für eine gute Bezahlung“, so Andrea Schwarz. „Die Pfleger*innen riskieren gerade ihre körperliche und mentale Gesundheit, um in der Pandemie Menschenleben zu retten. Mit Applaus ist es da nicht getan.“